St Lewis ist das nördlichsten Dorf an der Ostküste Labradors, das auf dem Landweg erreichbar ist. Eine zirka 30 Kilometer lange Dirt Road geht zwischen Mary’s Harbour und Port Hope Simpson vom Trans-Labrador Highway ab.
Dort angekommen stellten wir uns am äussersten Punkt bei einem Picknick- und Whale-Watching Platz hin. Die in dem Haus dort nebenan wohnhaften Leute meinten, wir sollen solange bleiben wie wir wollen. Das würde hier niemanden stören.
Mit dem Velo erkundigte ich dieses «Städtchen»: Es gibt hier ein Krankenhaus, das von Volunteers und Ärzten in fliegendem Wechsel betrieben wird genauso wie ein Schulhaus (leider kein Foto), eine Tankstelle, die etwas in die Jahre gekommen ist (Preise allerdings eher von voraussichtlich 2040) und sogar einen Flughafen. Für Strom sorgt in dieser abgelegenen Gegend ein nicht gerade umweltfreundliches Dieselkraftwerk. Zwei 45’000 Liter Dieseltanks stehen neben einem unüberhörbaren übergrossen Dieselgenerator. Von dort aus wird der Strom wie in Kanada üblich mit Freiluftleitungen in die Häuser verteilt. Das Gewächshaus in besonderem Stil macht hier im rauhen Norden sicher Sinn. Wozu die hier allerdings aus einer so breiten Sandpiste wie es bei uns Autobahnen gibt, eine Einbahnstrasse machen, bleibt mir ein Rätsel. Ob sich da jemals gleichzeitig mehr als ein Auto auf dieser Strasse befindet?
Am Abend gesellten sich dann noch andere Overlander in ihrem Earth-Roamer aus Montana USA zu uns.
